Wir möchten euch einen Einblick geben, mit welchen Aktivitäten es nach dem offiziellen Ende unseres Netidee-Projekts weiter ging und welche Ideen & Ziele wir weiter mit SharedMobility.ai verfolgen.
Weronika: Engagiert über Wien hinaus
Es ist schon 3 Jahre her, dass wir unser SharedMobility.ai Projekt gestartet haben. Ich erinnere mich noch gut an den Sommertag, als wir uns in Philipp im MQ trafen, um über die Projektidee zu sprechen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Stadtverwaltung bereits erkannt, dass „Teilen statt Besitzen“ ein wichtiges Prinzip für Wien ist und sie unterstütze traditionelle stationäre Sharing-Dienste. Es war auch der Beginn der Free-Floating-Sharing-Dienste (dessen Präsenz bereits geregelt ist). Die Stadt ist einer der Benchmarks in der Region im Bereich der urbanen Mobilität und führte kommunale Lösungen wie die Mobility as a Service-Plattform ein, die uns inspirierte, an einigen Optimierungslösungen wie Prognosemodellen zur Vorhersage der Fahrzeugauslastung zu arbeiten.
Durch die Erfahrung in Bezug auf offene Datenanalyse in unserem Netidee-Projekt konnte ich einen soliden Hintergrund schaffen, um meine Arbeit in dem Shared Mobility Bereich in meinem Heimatland Polen fortzusetzen und mich in der Mobile City zu engagieren – der ersten Organisation in Polen, die Unternehmen aus der geteilten und neue Mobilitätsindustrie zusammenbringt. Durch die Entwicklung von Shared Mobility Services, Mobility on Demand und Mobility as a Service versuchen wir, eine neue Kategorie des multimodalen und geteilten Verkehrs der Zukunft als Ergänzung zum urbanen Mobilitätsökosystem und als Alternative zum Besitz eines Fahrzeugs aufzubauen. Unsere Mitglieder stellen über 60.000 geteilte Fahrzeuge in polnischen Städten zur Verfügung.
Philipp: Warten auf das Nachfolgesystem
Nachdem wir die erste Version von SharedMobility.ai fertiggestellt hatten, traf im Frühjahr 2020 dann Corona mit voller Wucht das Mobilitätsverhalten in der Stadt. Dazu hat uns die Ungewissheit und die teilweise Reduktion der Citybike-Flotte einigermaßen überrascht. Der bis dahin jahrelange Betreiber Gewista zog sich komplett aus dem Leihradsystem zurück, die Wiener Linien übernahmen die bestehende Infrastruktur. Mittlerweile ist klar, dass die Zukunft der Leihradflotte bei den Wiener Linien liegt, wobei die künftige technische Lösung noch offen ist.
Das bedeutet für mich, dass ich die entsprechenden Komponenten soweit weiter warten werde, bis wir über das Nachfolgesystem der Wiener Linien mehr wissen. Es ist davon auszugehen, dass Stationsdaten wieder als Offene Daten angeboten werden. Allerdings ist nicht bekannt, welches System zum Einsatz kommen wird und unter welchen Modalitäten. Sobal dies seitens der Stadt Wien und der Wiener Linien festgezurrt ist, sind auch wir startklar für die nächste Iteration. Die Bausteine sind jetzt dank der Netidee da, wir werden sie dann wieder neu zusammensetzen.
Die Learnings aus einem intensiven Jahr der Projektentwicklung fließen außerdem in meine weiteren Projekte ein. Sowohl der Seestadt.bot, als auch StadtKatalog.org haben in Folge einige Verbesserungen erhalten. Außerdem konnte ich Ideen und Erfahrungen aus dem Projekt mit anderen teilen, die an (geteilten) Mobilitätsangeboten und offenen Daten in anderen Städten wie z.B. in Timișoara oder Linz arbeiten.
Wir hoffen beide, dass das Nachfolgesystem von Citybike Wien auf Offene Daten setzt. Nur so ist es möglich, auch einen Mehrwert über die eigene Systemgrenze hinaus zu generieren und für nahtlose, schnelle und moderne Mobilität in einer Stadt wie Wien zu sorgen.